Folge 1 – „Mehr Mut bewiesen als manche Herren in Männerhosen“

Bis heute fehlt ein Name in den meisten Artikeln, Büchern und auch Podcastfolgen über den rechten Putschversuch Hitlers und Ludendorffs vom 8./9. November 1923 in München: Der Name Ellen Ammanns. Dabei war sie es, die die bayerische Landesregierung warnte und in der von ihr begründeten Frauenschule zusammenrief, von wo aus man das Notwendige organisierte.

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"Frau Reichspräsident" Louise Ebert Frau Abgeordnete

Am 23. Dezember 1873 wurde Louise Ebert in der Nähe von Bremen geboren. Das ist heute genau 150 Jahre her. Zeit also, um der ersten demokratischen first lady Deutschlands eine Podcastfolge zu widmen. In ärmsten Verhältnissen aufgewachsen, wird sie einmal die quasi-Nachfolge der Kaiserin als "erste Frau im Staat" antreten würde. Louise Ebert erlebte nicht nur einen Schicksalsschlag – und trotzdem wurden ihre Verdienst aus der Zeit der Repräsentanz als Ehefrau des Reichspräsidenten noch Jahrzehnte später von Wegbegleiter*innen bedacht. Am Ende der Folge habe ich Patricia Reister, die die Ausstellung über Louise Ebert bei der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte kuratiert hat, gefragt warum sie eine Ausstellung über sie gemacht haben und was ihnen dabei wichtig war. Das youtube-Video könnt ihr euch hier anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=DOsDdA21g6k&t=4s (Und seid milde zu mir, ich saß mehrere Stunden direkt davor in der Bahn!) Meinen Podcast und die Instagram-Seite könnt ihr unterstützen, indem du mir in deinem Podcastplayer eine Bewertung dalässt. Wer gerne etwa in die Kaffeekasse werfen möchte, kann das gerne bei Ko-Fi https://ko-fi.com/frauabgeordnete tun. Folgt ihr schon auf Instagram oder Threads @frauabgeordnete? Anmerkungen, Kritik, Hinweise, Fragen – und alles andere könnt ihr gerne an insta-frauabgeordnete@gmx.de senden. Literatur: Eva Gripenstadt: Rez. Friedrich Winterhager: Louise Ebert. Von der niedersächsischen Häuslerkate zum Präsidentanpalais in Berlin (1995), in: Kirchliche Zeitgeschichte, Jg. 8 Nr. 2, S. 554f. (Via Jstor) Edith Laudowicz: Louise Dorothea Amalie Ebert, geb. Rump, online bei: http://www.bremerfrauengeschichte.de/2_Biografien/ebert.html Walter Mühlhausen: Louise Ebert Pocket, Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Stiftung (2023). Verwendet wurden darüber hinaus die digitalisierten Versionen des Vorwärts, der Sozialdemokratischen Pressedienstes sowie für die Briefe von Johanna Tesch: Johanna Tesch/ Richard Tesch: Der Deiwel soll die ganze Politik holen, Institut für Stadtgeschichte (Hg.), Frankfurt/ Main 2021. Zum Weiterlesen: Friedrich Winterhager: Louise Ebert. Von der niedersächsischen Häuslerkate zum Präsidentanpalais in Berlin, 1995  #WeimarerRepublik #Bundesrepublik #FriedrichEbert #Berlin #Bremen #Frauengeschichte
  1. "Frau Reichspräsident" Louise Ebert
  2. Ellen Ammann und der Hitler-Ludendorff-Putsch von 1923
  3. Ankündigung: Die Frauen vom Reichstag im Jahr 1933
  4. Toni Pfülf – ein Leben für die Demokratie
  5. Wie der Internationale Frauentag entstanden ist

Personenübersicht

Lydia Wahlström: Jugendfreundin von Ellen Ammann, später Historikerin und Frauenrechtlerin in Schweden

Ameley Sepp: enge Freundin von Ellen Ammann

Amelie von Godin: enge Freundin von Ellen Ammann, engagierte sich im Katholischen Frauenbund seit der Gründung, veröffentlichte 1933 die erste Biografie über Ellen Ammann, half befreundeten Juden und Jüdinnen bei der Flucht aus Deutschland, half beim Wideraufbau des Katholischen Frauenbunds

Caroline von Hohenhausen: Mitbegründerin des „Marianischen Mädchenschutzvereins“, starb 1903

Bella Capitaine: nach Gründung des bayerischen Katholischen Deutschen Frauenbundes Vorstandsmitglied

Emilie Auracher: Schwester von Ameley Sepp, nach Gründung des bayerischen Katholischen Deutschen Frauenbundes Vorstandsmitglied

Ika Freudenberg: Frauenrechtlerin, 1894-1912 Vorsitzende des Vereins für Fraueninteressen
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/ika-freudenberg oder im Podcast bei frauenvondamals.

Anita Augspurg: Vertreterin der radikal-bürgerlichen Frauenbewegung, lebte in München
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/anita-augspurg oder im Podcast bei frauenvondamals und HerStory.

Lida Gustava Heymann: Vertreterin der radikal-bürgerlichen Frauenbewegung, lebte in München
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/lida-gustava-heymann

Alice Salomon: liberale Sozialreformerin und Frauenrechtlerin, Wegbereiterin der Sozialen Arbeit als Wissenschaft, Brieflicher Austausch mit Ellen Ammann
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/alice-salomon oder im Podcast bei frauenvondamals.

Marie Zettler: 1919/20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, besuchte Kurse an der von Ammann begründeten sozial-caritativen Frauenschule

Franz Xaver Schweyer: BVP-Politiker, seit 1921 Staatsminister für Inneres, schlug 1922 vor Hitler aus Bayern auszuweisen, Kritiker der NSDAP und Hitlers, 1933 inhaftiert und dort 1935 verstorben

Constanze Hallgarten: Frauenrechtlerin, leitete seit 1919 die Münchener Gruppe der ‚Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit‘, frühe Hitler-Gegnerin, emigrierte 1933 über die Schweiz und Paris ins Exil in den USA, Rückkehr 1955

Klara Bath: BVP-Landtagsabgeordnete

Franz Matt: BVP-Politiker und Kultusminister, stellvertretender Ministerpräsident Bayerns von 1920 bis 1926, starb 1929

Literaturübersicht

Adelheid Schmidt-Thomé: Ellen Ammann. Frauenbewegte Katholikin, Regensburg 2020.

Adelheid Schmidt-Thomé: Sozial bis radikal. Politischer Münchnerinnen im Porträt, München 2018 (hier: S. 170-182).

Elisabeth Prégardier, Anne Mohr: Politik als Aufgabe. Engagement christlicher Frauen in der Weimarer Republik, Annweiler/ Essen 1990.

Gerlinde Wosgien: Wegbereiterinnen der Professionalisierung. Die Geschichte der Münchner Sozialen und caritativen Frauenschule, in: Gisela Muschiol (Hg.): Katholikinnen und Moderne. Katholische Frauenbewegung zwischen Tradition und Emanzipation, Münster 2003, S. 69-87.