Bis heute fehlt ein Name in den meisten Artikeln, Büchern und auch Podcastfolgen über den rechten Putschversuch Hitlers und Ludendorffs vom 8./9. November 1923 in München: Der Name Ellen Ammanns. Dabei war sie es, die die bayerische Landesregierung warnte und in der von ihr begründeten Frauenschule zusammenrief, von wo aus man das Notwendige organisierte.
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"Frau Reichspräsident" Louise Ebert – Frau Abgeordnete
Personenübersicht
Lydia Wahlström: Jugendfreundin von Ellen Ammann, später Historikerin und Frauenrechtlerin in Schweden
Ameley Sepp: enge Freundin von Ellen Ammann
Amelie von Godin: enge Freundin von Ellen Ammann, engagierte sich im Katholischen Frauenbund seit der Gründung, veröffentlichte 1933 die erste Biografie über Ellen Ammann, half befreundeten Juden und Jüdinnen bei der Flucht aus Deutschland, half beim Wideraufbau des Katholischen Frauenbunds
Caroline von Hohenhausen: Mitbegründerin des „Marianischen Mädchenschutzvereins“, starb 1903
Bella Capitaine: nach Gründung des bayerischen Katholischen Deutschen Frauenbundes Vorstandsmitglied
Emilie Auracher: Schwester von Ameley Sepp, nach Gründung des bayerischen Katholischen Deutschen Frauenbundes Vorstandsmitglied
Ika Freudenberg: Frauenrechtlerin, 1894-1912 Vorsitzende des Vereins für Fraueninteressen
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/ika-freudenberg oder im Podcast bei frauenvondamals.
Anita Augspurg: Vertreterin der radikal-bürgerlichen Frauenbewegung, lebte in München
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/anita-augspurg oder im Podcast bei frauenvondamals und HerStory.
Lida Gustava Heymann: Vertreterin der radikal-bürgerlichen Frauenbewegung, lebte in München
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/lida-gustava-heymann
Alice Salomon: liberale Sozialreformerin und Frauenrechtlerin, Wegbereiterin der Sozialen Arbeit als Wissenschaft, Brieflicher Austausch mit Ellen Ammann
Mehr: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/alice-salomon oder im Podcast bei frauenvondamals.
Marie Zettler: 1919/20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, besuchte Kurse an der von Ammann begründeten sozial-caritativen Frauenschule
Franz Xaver Schweyer: BVP-Politiker, seit 1921 Staatsminister für Inneres, schlug 1922 vor Hitler aus Bayern auszuweisen, Kritiker der NSDAP und Hitlers, 1933 inhaftiert und dort 1935 verstorben
Constanze Hallgarten: Frauenrechtlerin, leitete seit 1919 die Münchener Gruppe der ‚Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit‘, frühe Hitler-Gegnerin, emigrierte 1933 über die Schweiz und Paris ins Exil in den USA, Rückkehr 1955
Klara Bath: BVP-Landtagsabgeordnete
Franz Matt: BVP-Politiker und Kultusminister, stellvertretender Ministerpräsident Bayerns von 1920 bis 1926, starb 1929
Literaturübersicht
Adelheid Schmidt-Thomé: Ellen Ammann. Frauenbewegte Katholikin, Regensburg 2020.
Adelheid Schmidt-Thomé: Sozial bis radikal. Politischer Münchnerinnen im Porträt, München 2018 (hier: S. 170-182).
Elisabeth Prégardier, Anne Mohr: Politik als Aufgabe. Engagement christlicher Frauen in der Weimarer Republik, Annweiler/ Essen 1990.
Gerlinde Wosgien: Wegbereiterinnen der Professionalisierung. Die Geschichte der Münchner Sozialen und caritativen Frauenschule, in: Gisela Muschiol (Hg.): Katholikinnen und Moderne. Katholische Frauenbewegung zwischen Tradition und Emanzipation, Münster 2003, S. 69-87.